Ein Bild aus lauter Splittern

In Rheinsberg uraufgeführt: James Reynolds’ Kammeroper »Tucholskys Spiegel«

  • Irene Constantin
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Schreiben, schreiben, schreiben, schreiben» - auf dies tägliche Gebet aller Schreibsüchtigen, -lustigen, -gequälten, -verpflichteten, -begnadeten lassen sich auch Koloraturen singen. James Reynolds, in Berlin lebender Kalifornier, und Christoph Klimke, Oberhausener in Berlin, schufen eine Kammeroper über den obsessiven Schreiber Kurt Tucholsky. Da stehen sie an der Rampe, seine fünf Verkörperungen, und tippen auf imaginären Schreibmaschinen, da liegen sie und betten ihr Haupt auf das wichtigste Requisit, die kleinen Reiseschreibmaschine.

Die Bühne (Jule Dohrn-van Rossum) ist ein Lebens-Kampfplatz, ein Boxring. Drei Sängerinnen und fünf Sänger blicken immer wieder in kleine Spiegel und sehen: Tucholsky und die wichtigsten Frauen in seinem Leben, Tucholsky und sein Vater-Ersatz, Freund, Mentor, Geschäftspartner Siegfried Jacobsohn, und immer wieder Tucholsky, schreibend aufgeteilt in seine vier «Bezirke» Ignaz Wrobel, Theobald Tiger...


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