Ein Präsident sieht rot
Der philippinische Präsident Duterte hat der radikalen Linken den Krieg erklärt
Einen politischen Zickzackkurs, gesäumt mit Schimpfkanonaden, hat er zu seinem Markenzeichen erkoren: Rodrigo R. Duterte. Seit dreizehn Monaten residiert er im Regierungspalast in Manila. Seinem Ruf wurde er auch während seiner am 24. Juli vorgetragenen zweiten Rede zur Lage der Nation (Sona) gerecht. Anstatt seinen Landsleuten Rechenschaft über die vergangenen zwölf Monate abzulegen und visionäre Blicke in die Zukunft zu lenken, ging er in seiner sich über zwei lange Stunden hinziehenden Rede gnadenlos mit Kritikern und Gegnern seines präsidialen Hauptprogramms, dem »erbarmungslosen Kampf gegen Drogen, Kriminalität und Korruption«, ins Gericht. Er schalt sie mehrfach »Hurensöhne« oder fauchte sie mit einem »fuck you« an.
Groß war vor einem Jahr die Euphorie über Dutertes Wahlsieg und hochgesteckt waren die Erwartungen. Da hatte endlich ein Mann an der Spitze des Staates öffentlich verkündet, das Kontraktarbeitssystem und Vertreib...
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