»Wir haben das koloniale System noch nicht beseitigt«
Patrick Gathara im Gespräch über soziale Ungleichheiten in Kenia und die Angst vor Gewalt, die jeder hat, sobald Wahlen anstehen
Wie bewerten Sie Uhuru Kenyattas Präsidentschaft?
Als er 2013 ins Amt gewählt wurde, erbte er ein tief gespaltenes Land. Eine seiner wichtigsten Aufgaben wäre es gewesen, das Land zu einen. Ich glaube nicht, dass er viel dazu getan hat, im Gegenteil: Er hat es weiter entlang ethnischer Grenzen gespalten. Auch von seinem Versprechen, jährlich eine Million Jobs für die Jugend zu schaffen, ist er weit entfernt.
Hat er überhaupt nichts vorzuweisen?
Doch. Es gab Erfolge, besonders bei großen Bauprojekten. Aber eine Wirtschaft, die der Mehrheit der Kenianer nützt, hat er nicht geschaffen. Unsere sozialen Ungleichheiten sind so schlimm wie zuvor, und nichts deutet darauf hin, dass die Ursachen dieser Ungleichheiten angegangen werden. Kenyatta hat weiter in In-frastruktur investiert und wir hoffen, dass sich das eines Tages für uns auszahlen wird. Unsere Wirtschaft wächst noch immer überdurchschnittlich.
Wie steht es um die Korrupt...
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