Pockenvirus bedroht Eichhörnchen
Neuer Krankheitserreger identifiziert / Tiere leiden an schweren Entzündungen
Berlin. in neues Pockenvirus bedroht die Berliner Eichhörnchen. Seit mehreren Jahren seien im Raum Berlin junge Rote Eichhörnchen mit schweren Entzündungen an Händen, Füßen und Ohren gefunden worden, ohne dass die Ursache bekannt war, teilte das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) am Dienstag in Berlin mit. Die Tiere könnten sich nicht mehr festhalten, weil ihre Fingerchen zusammen kleben. Die Wunden seien so schmerzhaft, dass die Tiere oftmals unter Schock sterben.
Untersuchungen hätten nun gezeigt, dass es sich dabei um eine neue Art aus der Familie der Pockenviren handelt. Die Forschungsergebnisse wurden jetzt im Fachmagazin »Emerging Infectious Diseases« veröffentlicht. Form und Größe dieser Viren erinnerten sehr stark an Kuhpockenviren.
Nach Untersuchungen des Robert-Koch-Instituts ist das »Berliner Eichhörnchenvirus« eine neue Pockenvirusart, die nur sehr weit entfernt mit den anderen Pockenviren verwandt ist, hieß es weiter. Das Virus scheine spezifisch Eichhörnchen zu befallen, so dass Infektionen bei Menschen oder Haustieren nicht zu erwarten seien.
Hauterkrankungen durch ein anderes Eichhörnchen-Pockenvirus seien seit langer Zeit bereits bei Roten Eichhörnchen in Großbritannien bekannt, so die Forscher. Die Erreger seien dort mitverantwortlich für die regionale Ausrottung dieser Wildtierart.
Überträger seien die Grauen Eichhörnchen, die im späten 19. Jahrhundert von Nordamerika nach England eingeführt wurden. Sie erkrankten selbst nicht an der Infektion, würden aber die Viren in die Umwelt abgeben. In Deutschland kommen den Angaben zufolge keine Grauen Eichhörnchen in der freien Wildbahn vor, wohl aber hellgraue bis schwarze Farbvarianten des roten Eichhörnchens. epd/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.