»Tiger«-Unfall in Mali noch nicht geklärt

Erste Erkenntnisse an das Parlament übermittelt

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Zum Absturz eines »Tiger«-Kampfhubschraubers am 26. Juli in Mali, bei dem die Besatzung ums Leben gekommen ist, gibt es inzwischen neue Erkenntnisse, doch noch keine Klarheit über die Ursache des mutmaßlichen Unfalls. Die beiden Flugschreiber der Maschine werden noch in Deutschland ausgewertet. Über den aktuellen Stand der Ermittlungen informierte der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium Markus Grübel (CDU) am Dienstag die Obleute der Bundestagsfraktionen im Verteidigungsausschuss.

Demnach flog das Luftfahrzeug »mit einer Geschwindigkeit von ca. 135 Knoten (ca. 250 km/h) in einer Höhe von ca. 1800 Fuß (ca. 550 m) über Grund in nordostwärtige Richtung, als es plötzlich und für die Besatzung überraschend radikal die Nase senkte und in einen starken Sinkflug übererging«. Nach rund zehn Sekunden sei der »Tiger« aufgeschlagen und habe unmittelbar Feuer gefangen. Weiter heißt es in dem Schreiben: »Nach bisherigen Erkenntnissen lösten sich, nachdem das Luftfahrzeug in den starken Sinkflug übergegangen war, vor dem Aufschlag Teile vom Luftfahrzeug, darunter die Hauptrotorblätter.«

Das kann, so sagen Fachleute, passiert sein, weil der Hubschrauber beim Sturzflug weit über das zugelassene Maß beansprucht wurde. Doch auch Materialmängel oder Materialermüdung sind denkbar. Es gibt weiterhin zahlreiche Spekulationen über die Unglücksursache, zumal der stellvertretende Bundeswehrinspekteur am Unfalltag selbst einen Abschuss nicht grundsätzlich ausgeschlossen hatte. Zudem können die »Tiger« wegen der großen Hitze im Einsatzgebiet nur Dank einer Sondergenehmigung eingesetzt werden.

Bei der Trauerfeier am Standort des »Tiger«-Geschwaders im hessischen Fritzlar hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen den beiden Besatzungsmitgliedern höchstes fliegerisches Können attestiert. Stabshauptmann Thomas Müller sei »einer der erfahrensten, wenn nicht der erfahrenste ›Tiger‹-Pilot der Bundeswehr« gewesen. Er war einer der ersten sechs ausgebildeten Piloten auf diesem Typ und hat in den vergangenen acht Jahren in Fritzlar den »Tiger«-Flugbetrieb »maßgeblich mit aufgebaut«. Auch Major Jan Färber sei einsatzerfahren gewesen. Er diente als »Tiger«-Pilot bereits 2012 in Afghanistan.

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