32 Minen bei Prenzlau gesprengt

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: 2 Min.

Als im Zuge der routinemäßigen Kampfmittelsuche Anfang August bei Prenzlau (Uckermark) der Fund von mehr als 30 Minen und einer Granate auf einer Bauschuttdeponie gemeldet wurde, war von Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg die Rede. Am Donnerstag bis kurz vor 13 Uhr wurde die Gefahr durch Sprengung beseitigt. Das bestätigte Alexandra Martinoc, Sprecherin der Stadtverwaltung, dem »nd«. Auf Evakuierungen hatte man verzichten können. Allerdings war zeitweilig die Kreisstraße zwischen Prenzlau und Röpersdorf aus Sicherheitsgründen gesperrt.

Obwohl alles gut ausgegangen ist, war es sich aus Sicht von Sprengmeister André Vogel, Truppenführer beim Kampfmittelbeseitigungsdienst Nord, um keine ganz gewöhnliche Sprengung. »Es handelte sich um 32 sowjetische Panzerabwehrminen, zum Teil stark beschädigt, weil Fahrzeuge über sie gerollt waren. Sie trugen keine sichtbaren Farbkennzeichnungen mehr, die Auskunft darüber gegeben hätten, ob es sich um Übungs- oder scharfe Minen handelt«, sagte er. »Wir haben sie jeweils mit kleineren Ladungen aufgesprengt, um uns Klarheit zu verschaffen. Bei 30 der Minen kam dabei Beton zum Vorschein, das waren Übungsminen. Zwei waren aber tatsächlich scharf und sind detoniert.«

Der Fundort war eine ehemalige sowjetische Militärliegenschaft an der B 109 am Rande von Prenzlau, eine 1936 erbaute Kaserne, die seit Ende der 1940er Jahre durch die Sowjetarmee genutzt wurde. »Die Minen hat wahrscheinlich die 25. Panzerdivision hinterlassen, die im Zuge von Abrüstungsmaßnahmen 1989 vom Gebiet der DDR abgezogen wurde«, sagte Vogel. Die Nachfolgeeinheit, die bis 1994 blieb, habe vermutlich von dem gefährlichen Erbe gar nichts gewusst. Er selbst habe übrigens nie zuvor eine derart schwer belastete Liegenschaft wie in Prenzlau erlebt, da könne noch mehr folgen.

Erst Ende Juli war nahebei Fundmunition gesprengt worden, hatte die Kreisstraße für Stunden gesperrt werden müssen.

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