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Wie die Bulette und Babo nach Berlin gelangten

  • Lesedauer: 1 Min.

»Die Geschichte Berlins ist eine Geschichte seiner Einwanderer.« Diese Tatsache, die manchem nicht mehr präsent scheint und die Krakeeler von Bärgida nicht wahrhaben wollen, reflektiert dankenswerterweise Tobias Allers in seinem faktenreichen, reich illustrierten Band »Neuberliner. Migrationsgeschichte Berlins vom Mittelalter bis heute« (Elsengold, 175 S., geb., 29,95 €). »Die Motive für die Neuankömmlinge, ihre angestammte Heimat zu verlassen und nach Berlin zu ziehen, waren höchst unterschiedlich und wechselten über die Jahrhunderte«, schreibt der Kunst- und Wissenschaftshistoriker. Sie brachten handwerkliches Know-how mit, förderten den Wohlstand der Stadt, bereicherten Kultur und Wissenschaft. Sie stießen auch in früheren Zeiten oft auf Vorurteile, Missverständnisse und Ausgrenzung. Dies traf sogar die als vorbildlich geltenden Hugenotten, die nach Spree-Athen die berühmte Berliner »Bulette« importierten und denen sich der 2013 zum Jugendwort des Jahres gewählte Ausdruck »Babo« für Boss verdankt. Türkische Gastarbeiter schenkten uns den Döner, Russlanddeutsche das »Moroschenoje« (Moskauer Eis), das Altberlinern zunehmend schmeckt. Allers erinnert an die Aufrufe in Ostberlin Ende der 1940er Jahre, Umsiedlern zu helfen, und daran, dass die »Frontstadt« Zufluchtsort für Wehrdienstverweigerer aus der BRD war. Ein wichtiges, aufklärendes Buch. ves Foto: Tobias Allers

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