Mögen die Wahlen beginnen
Seit Montag werden die Wahlbenachrichtigungen für die Bundestagswahl und den Volksentscheid verschickt
»Die Wahlbenachrichtigungen werden ab heute verschickt«, sagt Landeswahlleiterin Petra Michaelis vor dem Bürgersaal im Rathaus Charlottenburg. In den Räumlichkeiten werden zur gleichen Zeit die ersten Benachrichtigungen gefaltet und in die Umschläge mit Berliner Wappen und dem Aufdruck »Wahlbenachrichtigung« gepackt. Damit kann dann in den Wahllokalen gewählt werden oder man füllt den Antrag zur Briefwahl auf der Rückseite aus. Dieser Antrag muss bis zum 22. September gestellt werden. Bis zum 24. müssen die Wahlunterlagen beim zuständigen Bezirksamt eingegangen sein. Es ist auch möglich, mit einem amtlichen Ausweis bei einer Briefwahlstelle zu wählen. Hier kann auch im Vorfeld des Wahltermins die Stimme abgegeben werden. In Charlottenburg ist die Stelle am ersten Tag schon gut frequentiert. »Wir sind schon bei 50«, sagt eine Mitarbeiterin am Montagvormittag.
In Berlin werden 2 496 096 Wahlbenachrichtigungen verschickt. Das sind 6181 weniger als vor vier Jahren. Obwohl die Stadt wächst und immer mehr Menschen in die Hauptstadt ziehen, sinkt die Zahl der Wahlberechtigten. Am größten ist der Unterschied in den Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Neukölln. Ein Grund für die Entwicklung könnte, laut Landeswahlleitung, der Zuzug von Menschen ohne deutsche Staatsbürgerschaft sein. In Mitte und Treptow-Köpenick gab es eine entgegengesetzte Entwicklung: Hier stieg die Zahl der Berechtigten. Diese werde sich jedoch bis zur Bundestagswahl - beispielsweise durch Todesfälle - noch einmal ändern.
Besonders ist bei dieser Wahl, dass neben der Wahl des Bundestages auch eine Stimme beim Volksentscheid über die Offenhaltung des Flughafens Tegel abgegeben werden kann. »Es geht um eine Empfehlung an den Senat«, erklärt Petra Michaelis. 2 490 728 Berliner können entscheiden, ob die Bevölkerung hinter Tegel steht oder nicht. Wer mitentscheiden möchte, muss mindestens schon drei Monate in Berlin wohnen und volljährig sein.
Alle Informationen zu den Wahlen: www.wahlen-berlin.de
Briefwahl, Überhangmandate, Zweitstimme? So funktioniert die Bundestagswahl
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.