Unten links
Den tollsten, kreativsten und inspirierendsten Job der Welt hat sicher nicht dieser eine Hausmeister, der auf einer einsamen Karibikinsel eine Milliardärsvilla bewacht. Auch keiner, der mit Ai Weiwei zusammenarbeiten muss, wird diese Befriedigung empfinden. Es sind die deutschen Richter, die die coolsten Jobs haben. In München wird ein 19-Jähriger zu einer Lesestrafe verdonnert, weil er zum zweiten Mal das Nummernschild seines Motorrads falsch angebracht hat. Der Junge solle sich durch das Urteil auf »intellektueller Ebene noch einmal mit der Tat auseinandersetzen«. Die Bücher sind von ihm frei wählbar, müssen aber zur Problematik passen. Am Schluss soll dabei eine Kurzgeschichte oder ein Rap entstehen. Die schöne Idee ließe sich auch aufs Erwachsenenstrafrecht übertragen: Der Rap von VW-Chef Matthias Müller trüge den Titel »Gangsta’s Paradise«, dazu empfiehlt sich das Studium der Lutherschen Thesen 41 bis 44 und 75 bis 76 zum Abgas-, äh, Ablasshandel. cod
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.