Schmutz oder Leere
Seit wann hiesige Wahlplakate so harmlos sind und was das über Deutschland sagt
Pünktlich zum Bundestagswahlkampf tauchen sie auf - lustige Sammlungen verquerer Plakate. Von diesen gibt es beileibe genug. Mal lacht man über die Text-Bild-Schere, wenn auf einem ein Direktkandidat »Bewegung« verspricht, seine Physiognomie aber wirkt wie ein Symbolbild für Behäbigkeit. Mal sorgen Leerplakate für Erheiterung, die unbedruckt herumstehen, bis jemand aktuelle Ankündigungen draufkleistern soll. Und mal wünscht der lokale Abgeordnete schlicht »schöne Ferien«. Die Pointe der deutschen Wahlkampfsatire ist jedenfalls seit Jahren etabliert: die Konsensgefühligkeit, Harmlosigkeit, inhaltliche Leere und Verwechselbarkeit der Kampagnen, auf den Punkt gebracht von der Satiretruppe »Die Partei« in ihrem Slogan »Inhalte überwinden!«
Gegenbeispiele gibt es nicht nur in Übersee, wo Donald Trump nach einer außergewöhnlich schmutzigen Kampagne Präsident wurde. Auch im Nachbarland Polen herrschen derbe Töne, wenn die Urne ruft. Da w...
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