Umweltpreis für ziviles Bombodrom

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Wittstock. Die Munitionsräumung auf dem Bombodromgelände in Nordbrandenburg ist von der UN-Dekade für Biologische Vielfalt ausgezeichnet worden. Durch die Arbeit des Bundesforstbetriebes Westbrandenburg auf dem ehemaligen sowjetischen Militärareal bleibe »der Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten Hektar für Hektar erhalten«, erklärte Umweltminister Jörg Vogelsänger (SPD) bei der Preisverleihung. Rund 90 Quadratkilometer des mehr als 100 Quadratkilometer großen Areals gehören heute zum Nationalen Naturerbe.

Die Kyritz-Ruppiner Heide sei das größte zusammenhängende Heidegebiet seiner Art in Deutschland, betonte Paul Johannes Fietz vom Vorstand der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA), die den Landstrich von der Bundeswehr übernommen hat. Ohne die Nutzung als Truppenübungsplatz hätte diese Heidelandschaft nicht entstehen können. Der Bundesforstbetrieb verhindere durch sein Projekt auch, dass die Heidelandschaft wieder zu einem Wald werde, hieß es.

»Ohne die militärische Nutzung stünden wir allerdings auch nicht vor dem Problem der starken Kampfmittelbelastung«, betonte Fietz. Der Bundesforstbetrieb habe jedoch einen Weg gefunden, sowohl der Kampfmittelräumung als auch der Heidepflege »in eindrucksvoller Weise gerecht zu werden«.

Um eine zivile Nutzung des Bombodroms hatten Anwohner, Friedensfreunde und Umweltaktivisten jahrelang gekämpft. Besonders engagiert war dabei die Bürgerinitiative »Freie Heide«. Es gab Friedenswanderungen und viele andere Aktionen, außerdem einen langwierigen Rechtsstreit. 2009 erklärte das Verteidigungsministerium schließlich, auf die militärische Nutzung der Heidelandschaft zu verzichten. 2011 wurde der Truppenübungsplatz offiziell aufgelöst.

Auf dem mehrere Jahrzehnte lang durch Streitkräfte genutzten Gelände werden nach BIMA-Angaben rund 1,5 Millionen Granaten, Bomben und Blindgänger vermutet. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben hat die Aufgabe übernommen, in den kommenden Jahren rund zehn Quadratkilometer von Streumunition zu beräumen. Dafür wurde der Bundesforstbetrieb Westbrandenburg nun ausgezeichnet. Das ehemalige Bombodrom ist Naturschutzgebiet. epd/nd

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