Nazi-Ermittlungen gegen Elitetruppe

Bundeswehr bestätigt lediglich Schweinekopf-Werfen

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Stuttgart. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen wegen Nazi-Vorwürfen gegen die Elitetruppe »Kommando Spezialkräfte« übernommen. Es sei ein Verfahren wegen des Verdachts des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet worden, teilte ein Sprecher am Freitag mit.

Nach ARD-Recherchen sollen Mitglieder der Eliteeinheit bei einer Party zum Abschied eines Kompaniechefs Ende April den Hitlergruß gezeigt sowie Rechtsrock gespielt und mit Schweineköpfen geworfen haben. Das Ganze soll sich auf dem Gelände eines Schießstandes bei Sindelfingen nahe Stuttgart abgespielt haben. Den Vorfall mit dem Schweinekopf-Werfen bestätigte die Bundeswehr. Die angeblichen rechtsradikalen Vorgänge hätten sich bislang hingegen nicht bestätigt, sagte ein Sprecher des Heeres.

Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels (SPD), forderte als Reaktion auf die Vorwürfe mehr Kapazitäten für Erziehung und für Dienstaufsicht in der Bundeswehr. »Wir brauchen in bestimmten Truppenteilen, gerade bei den Kampftruppen, mehr Zeit für Menschenführung«, sagte Bartels der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. Dann könnten die Vorgesetzten »die Soldaten auch besser historisch und politisch bilden und gegen falsche Nazi-Vorbilder immunisieren«, sagte der SPD-Politiker der Zeitung. Agenturen/nd

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