Kein Märchen
Vor 120 Jahren fand in Basel der Erste Zionistenkongress statt. Von Dirk Farke
Nach Auffassung nicht weniger Staatsrechtler basiert ein Staat im wesentlichen auf einem Abstraktum, auf einem wie auch immer gearteten Staatswillen eines Volkes. Das obligatorische Territorium desselben bilde dagegen nur seine Unterlage.
Diese Auffassung vertrat auch ein 1860 in Ungarn geborener jüdischer Kaufmannssohn, der später als Gründer des politischen Zionismus in die Geschichte eingehen sollte: Theodor Herzl. Wer sich heute mit der Gründungsgeschichte des Staates Israel beschäftigt, kommt an diesem Namen nicht vorbei.
Herzl studierte zunächst die Rechte in Wien, bevor er als Pariser Korrespondent für die angesehene bürgerliche Tageszeitung »Neue Freie Presse« arbeitete, deren Feuilletonchef er später wurde. Nach eigenen Aussagen begann er sich für ein eigenes Gemeinwesen des Volkes Israel zu engagieren, das er mit Rücksicht auf die europäischen Staaten, auf deren Unterstützung er bei diesem Vorhaben zwingend angewies...
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