Fenster auf, ich kann fliegen
An diesem Dienstag wird der außergewöhnliche Filmkünstler Werner Herzog 75
Romantik ist magischer Idealismus. Im Romantischen erlebt sich der Mensch wahrlich als Ereignis. Was das bedeutet, wird offenbar, wenn wir uns nur mal kurz vorstellen, wir blickten einen Film, der uns im Alltag zeigt: wie wir also am Kaffeebecher hängen, wie wir ordentlich unsere Fußnägel und Beziehungen verwalten oder umgekehrt - kann man solch Dasein denn ein Ereignis, ein Erlebnis nennen? Nein. Das romantische Weltempfinden geht entschlossen stiften, wenn die Stunde der Stechuhr schlägt. Stechuhr? Ein Synonym für unser tristes Einverständnis, wenn uns die Welt täglich zwingt, ihr gerecht zu werden, zu sein, zu bleiben.
Wenn ich einen Film von Werner Herzog sehe, überkommt mich die Kernfrage: Büro oder Antarktis. Die Antwort? Antarktis. Es sei denn, man hat im Büro das Zeug zu einem Kafka. Aber das hatte nur Kafka selbst. Von ihm bleibt immerhin die Erfahrung: Jeder Sinn erhält nur dann Sinn, wenn er einer Leidenschaft folgt, di...
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