Kannibalismus in höchster Verzweiflung
»Leningrader Blockade«: Ein dokumentarisches Stück in 67 Geschichten im Theater unterm Dach
Herr Köhler, warum wenden Sie sich jetzt dem Thema der Leningrader Blockade zu?
Mich beschäftigt schon lange die Frage, warum solch ein eklatantes Verbrechen der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg mit über einer Million Opfer in Leningrad zwischen 1941 und 1944 nicht im öffentlichen Bewusstsein zu sein scheint wie die Shoa. Durch eine Förderung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft können wir uns künstlerisch damit auseinandersetzen. Als Ergebnis entstand das dokumentarische Stück über 871 Tage der Blockade in 67 Geschichten: »Leningrader Blockade - Tragödie und Mythos«.
Sie arbeiten mit Künstlern aus Sankt Petersburg zusammen. Wie lange schon?
Bereits seit zwölf Jahren gibt es unterschiedliche Kooperationen. Die Mutter des künstlerischen Leiters des dortigen Theaters der Generationen war im ersten Jahr der Blockade in Leningrad. Es ergeben sich also aktuell durchaus persönliche Bezüge. Ins Private gingen wir, al...
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