Blind vor Stress
Psychische Belastungen können zu Sehstörungen führen und Augenkrankheiten beeinflussen
»Das ist mir ein Dorn im Auge«, »Ich sehe schwarz« oder »Er war blind vor Wut«: Redewendungen wie diese sprechen dafür, dass es eine Verbindung zwischen Auge, Sehvermögen und Psyche gibt. Tatsächlich existieren solche Zusammenhänge, sie sind aber äußerst komplex. Wie sich psychische Belastungen auf bestimmte Augenerkrankungen auswirken, lässt sich schwer ermitteln. Fest steht immerhin, dass es Sehprobleme gibt, die sich organisch nicht ausreichend erklären lassen. Das spektakulärste Beispiel dafür ist die »psychogene Blindheit«: Als Folge verdrängter seelischer Konflikte können Patienten nur unscharf oder gar nicht mehr sehen, obwohl die Augen rundum gesund sind. »Wir haben hier pro Jahr mehrere Fälle dieser Art«, sagt Horst Helbig, Vizepräsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). »Meistens handelt es sich um Mädchen im Alter zwischen zehn und 14 Jahren«. Sie würden umgehend an einen Kinderpsychologen überwiesen. »Wic...
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