Meeting im Glühwürmchenwald
Welchen Platz sollte das Smartphone im Theater einnehmen? Gedanken zum Saisonstart
Früher war nicht alles besser. Das ist eine Binsenweisheit, die inmitten der rechtsruckgeprägten Diskussionskultur fast schon als mutiger Satz durchgeht. Wer wissen will, welchen Wahrheitsgehalt ihm im Falle des Theaters zukommt, der sollte einmal das Buch »Shakespeares ruhelose Welt« von Neil MacGregor lesen. Darin beschreibt der Kunsthistoriker, was sich im elisabethanischen Theater des 16. Jahrhunderts während der Vorstellungen so alles jenseits der Bühne abspielte. Da wurde Bier gezischt und es wurden Nüsse geknackt. Die Groundlings, die Besucher auf den ebenerdigen Stehplätzen, müssen Unmengen an Austern gespachtelt haben, den vielen Schalen nach zu urteilen, die Archäologen im Boden fanden. In den Logen fraß der Adel genauso wild drauflos, nur dass die Höflinge zur Abgrenzung lange Gabeln benutzten.
In dieser Hinsicht ist heute wirklich alles besser. Nicht nur, dass Adlige in ganz Europa in ihrer Bedeutung zu lebenden Arbeit...
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