Lastwagen mit Geflüchteten gestoppt

51 Menschen auf Ladefläche gefunden

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt (Oder). Die auf einem Lastwagen in Ostbrandenburg gefundenen Flüchtlinge wurden in die zentrale Erstaufnahmeeinrichtung in Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) gebracht. Verletzte gab es keine, ein Mann zeigte aber Anzeichen von Flüssigkeitsmangel.

Bundespolizisten hatten in der Nacht zum Samstag auf der A12 einen den Lastwagen bei Frankfurt (Oder) gestoppt. Er war in in Richtung Berlin unterwegs. Auf der Ladefläche befanden sich 17 Kinder und 34 Erwachsene. Die Polizei geht davon aus, dass sie Iraker sind.

Möglicherweise ist dadurch eine neue Schleuserroute offengelegt worden - von der Türkei über Osteuropa nach Deutschland. Der Lastwagen sei in der Türkei zugelassen, der Fahrer sei Türke, teilte die Polizei mit. Die meisten Erwachsenen seien in Rumänien, einige auch in Bulgarien, Ende August oder Anfang September als Flüchtlinge registriert worden.

Die Bundespolizei prüft nun, ob es sich um einen Einzelfall handelt oder ob es Parallelen zu anderen Vorfällen im Grenzgebiet zu Polen gibt. Zuletzt habe es eine Häufung gegeben, »die wir vorher nicht kannten«, sagte ein Sprecher. Es sei aber derzeit aber völlig unklar, ob es Verbindungen oder gar einen Trend gebe.

Vor Tagen erst hatte die Bundespolizei im sächsischen Bad Muskau 40 eingeschleuste Iraker in Gewahrsam genommen. Einige von ihnen erklärten laut Polizei, dass sie mit einem Lastwagen von der Türkei nach Polen gebracht worden seien. Die Schleuser hätten sich abgesetzt und sie seien dann zu Fuß nach Deutschland gegangen. Ende August hatte die Bundespolizei bereits 20 Iraner und Iraker, darunter auch Kinder, auf einer Bundesstraße bei Heinersdorf im brandenburgischen Grenzgebiet aufgegriffen. Auch sie gaben laut Polizei an, mit einem Lastwagen eingeschleust und dann abgesetzt worden zu sein.

Unter den 51 Flüchtlingen, die auf der Ladefläche des nun gestoppten Schleuser-Lastwagens in Ostbrandenburg waren, könnte ein Komplize des Fahrers gewesen sein. Ein 26 Jahre alter Syrer habe bei der Befragung »widersprüchliche Aussagen« gemacht, sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Berlin am Sonntag und ergänzte: »Er hatte als einziger Dokumente, die anderen nicht.« Der Mann sollte am Sonntagnachmittag ebenso wie der Lkw-Fahrer einem Haftrichter vorgeführt werden. Der Fahrer habe bei der Vernehmung der Polizei geschwiegen, hieß es. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.