Olympischer Ablasshandel

Das IOC bahnt Russlands Dopern einen Ausweg über Geld, glaubt Jirka Grahl

Nur noch 142 Tage dauert es, bis in Pyeongchang die Olympischen Winterspiele 2018 eröffnet werden sollen, und noch verrät das Internationale Olympische Komitee (IOC) nicht, wie es mit dem staatlich orchestrierten Doping in Russland umgehen will, das seit Veröffentlichung der McLaren-Berichte die Sportwelt empört. Auch bei der gerade in Lima zu Ende gegangenen Vollversammlung sahen sich die Hüter der Spiele nicht in der Lage, in Sachen systematisches russisches Doping eine klare Entscheidung zu fällen. IOC-Präsident Thomas Bach und seine Mitstreiter verweisen weiterhin auf zwei bestehende Kommissionen, die zum einen die Geschehnisse von Sotschi 2014 im Detail und zum anderen das Vorhandensein einer institutionellen Verschwörung aufklären sollen. Beide haben noch immer keine verwertbaren Ergebnisse vorgelegt.

Schnell einig wurde sich die Olympische Familie in Lima hingegen über die künftige Bestrafung von dopingertappten Sportlern, Trainern und Mannschaften. Fortan sind Geldstrafen für Doping möglich. Bereits im Sommer machten Gerüchte die Runde, nach denen Russlands NOK mit einer Strafzahlung von 100 Millionen Dollar davonkommen könnte. Selbst wenn das Geld für den Antidopingkampf eingesetzt werden sollte: Es zeigt, wie bei Olympia die Dinge geregelt werden. Mit Geld.

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