Cannabis-Engpässe in Sachsen und Thüringen
Bundesweit fast 11.000 Einheiten mit Blüten im ersten Halbjahr an Patienten abgegeben
Leipzig. Durch die hohe Nachfrage haben Apotheken in Sachsen und Thüringen offenbar Schwierigkeiten bei der Bereitstellung von Cannabis als Arzneimittel. So nehmen etwa die Anfragen bei der Krankenkasse AOK Plus beständig zu, wie die »Leipziger Volkszeitung« berichtet. Bislang seien in den beiden Bundesländern insgesamt mehr als 400 Anträge gestellt worden, von denen knapp 200 bewilligt worden seien.
Bundesweit habe die Kasse bereits mehr als 4.000 Anfragen erhalten. »Diese Zahlen gehen bereits jetzt über die vom Gesetzgeber erwarteten Patientenzahlen hinaus«, erklärte ein Kassensprecher der Zeitung. Im ersten Halbjahr 2017 wurden laut dem Bericht bundesweit fast 11.000 Einheiten mit Cannabisblüten an Patienten abgegeben. Eine Sprecherin der Deutschen Apothekerverbände sagte, dies habe dazu geführt, »dass die Hersteller in Kanada und den Niederlanden in diesem Sommer einfach keine Blüten mehr liefern konnten«.
In Deutschland können schwer kranke Patienten seit Anfang März auf ärztliche Verschreibung und Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung Cannabis und Cannabisblüten auf Rezept erhalten. epd/nd
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