»Wir sind keine Terroristen«

Kein Land erkennt die Donezker Volksrepublik an. Ein Besuch bei Außenministerin Natalja Nikonorowa

  • Jens Malling, Donezk
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Die belagerte Industriemetropole Donezk verschwindet am Horizont, wo eine späte Nachmittagssonne glüht. Die Silhouetten der Wolkenkratzer wachsen aus dem Dunst und verleihen der Szene einen fast unwirklichen Schimmer. Die Autos hupen, die Fußgänger gehen ihren Besorgungen nach. In den Vororten schlagen die Granaten ein. Der Krieg in der Ostukraine dauert jetzt mehr als drei Jahre.

Prorussische Separatisten haben die Metropole als Hauptstadt der Volksrepublik Donezk ausgerufen und einen großen Teil der Region von der Ukraine getrennt. Natalja Nikonorowa macht es sich auf dem gediegenen Chesterfield-Sofa bequem und bereitet sich auf die Fotoaufnahmen vor. Vor etwa eineinhalb Jahren hat sie das Amt des Außenministers angetreten. Das riesige Büro auf der obersten Etage eines ehemaligen Geschäftszentrums gehört dazu.

Die beeindruckenden Verhältnisse im Ministerium bilden einen scharfen Gegensatz zur rostigen Industrie, zu den bomb...


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