Wahlbeteiligung in vielen Städten höher als 2013
In den größeren Städten in Bayern deutet sich am Mittag stärkeres Interesse an Bundestagswahl an / In Sachsen-Anhalt gaben bereits 29,6 Prozent ihre Stimme ab
Berlin. Am Mittag wurden die ersten Zwischenstände zur Wahlbeteiligung bei der Bundestagswahl bekannt. Danach zeichnet sich in den größeren Städten in Bayern ein stärkeres Interesse ab als 2013. In München lag die Beteiligung in den Wahllokalen bis 10.00 Uhr zwar bei 4,6 Prozent, vor vier Jahren waren es laut einer Stichprobe bis dahin 6,0 Prozent. Doch ist der Anteil der Briefwähler in München diesmal besonders groß. Dort wählten einschließlich Briefwahl bis 10.00 Uhr 40,2 Prozent der Wahlberechtigten. 2013 waren es noch 37,4 Prozent. Neben der Bundestagswahl entscheiden in 20 bayerischen Kommunen die Bürger am Sonntag auch über Landräte und Bürgermeister.
Rund 9,5 Millionen Menschen im Freistaat können bei der Bundestagswahl heute ihre Stimmen abgeben. Damit kommen etwa 15 Prozent aller Wahlberechtigten (61,5 Millionen) aus Bayern, das hinter Nordrhein-Westfalen bundesweit den zweiten Rang einnimmt.
Auch in Sachsen-Anhalt ist die Wahl mit Blick auf die Beteiligung besser angelaufen als 2013. Bis 12.00 Uhr gaben 29,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, wie Landeswahlleiterin Christa Dieckmann in Magdeburg mitteilte. Bei der Bundestagswahl 2013 seien es zum gleichen Zeitpunkt 25,8 Prozent gewesen. »Im Verlauf des Vormittags war eine reibungslose Abwicklung des Wahlgeschäftes zu verzeichnen«, teilte Dieckmann weiter mit. Pünktlich um 8.00 Uhr hätten in den 2258 Wahllokalen die Wahlen begonnen. In Sachsen-Anhalt sind rund 1,9 Millionen Bürger aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Aus Nürnberg meldete das Wahlamt ein stärkeres Interesse: Dort gaben einschließlich Briefwahl 29,6 Prozent der Wähler ihre Stimme ab, 2013 waren es noch 26,4 Prozent. Einen ähnlichen Trend gab es in Baden-Württemberg. In Stuttgart hatten bis 12.00 Uhr 19,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Kreuze gemacht. Das waren 0,5 Prozentpunkte mehr als 2013.
In Potsdam bildeten sich nach Angaben eines Stadtsprechers vielerorts Schlangen vor den Wahllokalen. In Sachsen-Anhalt hatten bis 12.00 Uhr 29,6 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben. Vor vier Jahren waren es zum gleichen Zeitpunkt 25,8 Prozent.
Allerdings meldeten einige Bundesländer auch einen ruhigen Start der Wahl. In Sachsen blieb die Wahlbeteiligung bis zum Mittag im Vergleich zu 2013 unverändert. In Thüringen sank sie sogar auf 24,5 Prozent. 2013 hatten zu diesem Zeitpunkt schon 31,2 Prozent gewählt. In Berlin wählten laut Angaben der Wahlleiterin bis 12 Uhr Mittags nur 27,2 Prozent der Wahlberechtigten. Hier gab es nur eine sehr leicht gestiegene Wahlbeteiligung von 0,1 Prozent. 2013 hatten bis 12 Uhr 27,1 Prozent ihre Stimme abgegeben. Agenturen/nd
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.