Wahlzettel als Waffe in Katalonien
Regionalregierung trotzt Madrid und hält am Referendumstermin fest
Barcelona. Eine Woche vor dem umstrittenen Referendum über die Loslösung von Spanien haben Separatisten überall in Katalonien Wahlzettel verteilt. Rund eine Million Stimmzettel seien am Sonntag in der Hauptstadt Barcelona und in anderen katalanischen Städten und Gemeinden an Wahlberechtigte ausgehändigt worden, sagte der Präsident des Kulturverbandes »Òmnium Cultural«, Jordi Cuixart.
Um die von der Regionalregierung in Barcelona für den 1. Oktober ausgerufenen, vom Verfassungsgericht auf Antrag der Zentralregierung aber verbotenen Abstimmung zu verhindern, hatte die staatliche Polizeieinheit Guardia Civil vor einigen Tagen in Barcelona knapp zehn Millionen Wahlzettel beschlagnahmt.
»Unsere gefährlichsten Waffen sind die Wahlzettel und die Urnen. Sie werden unsere Demokratie nicht bezwingen können«, sagte Cuixart bei einer Rede. Ungeachtet aller Widerstände hält die Regionalregierung am Referendum fest. dpa/nd Seiten 4 und 6
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.