• Todesschütze in Las Vegas

Mindestens 50 Tote und über 200 Verletzte

Mann in Las Vegas schießt von Hochhausdach auf Besucher von Musikfestival

  • Lesedauer: 3 Min.

Las Vegas. Ein Todesschütze hat bei einem Musikfestival in der US- Touristenstadt Las Vegas mindestens 50 Menschen umgebracht und mehr als 200 verletzt. Das teilte die Polizei am Montag im Bundesstaat Nevada mit. Nie zuvor in der Kriminalgeschichte der USA kamen bei einem derartigen Verbrechen mehr Menschen ums Leben.

Nach und nach wurden die Details der Tragödie bekannt: Laut Polizei feuerte der Schütze am Sonntag gegen 22.00 Uhr (Ortszeit) vom 32. Stockwerk eines Hotel an der berühmten Casino-Meile aus auf Besucher des Konzerts. Zur Tatzeit sollen rund 30.000 Besucher dort gewesen sein. Die Polizei berichtete weiter, sie habe den mutmaßlichen Täter gestellt und getötet. Es soll sich um den 64 Jahre alten Stephen P. handeln. »Wir glauben, dass es ein Einzeltäter ist. Ein einsamer Wolf«, sagte Bezirks-Sheriff Joe Lombardo am Montagfrüh.

Die Polizei suchte zunächst außerdem nach einer Frau, die sich mit dem Todesschützen in einem Hotelzimmer aufgehalten haben soll. Sie sei gefunden worden, teilte die Polizei kurz darauf mit. Die Frau war zuvor als Marilou D. identifiziert worden und wohnte Medienberichten zufolge möglicherweise mit dem Täter zusammen.

Die Polizei veröffentlichte auf Twitter ein Foto der Frau und rief die Bevölkerung zur Mithilfe bei der Suche auf. Sie bezeichnete D. aber nicht als mögliche Komplizin, sondern teilte lediglich mit, sie solle befragt werden. Lombardo sprach von einer »Person von Interesse«. Gesucht wurde am Montag in Verbindung mit dem Schützen auch nach zwei Autos.

Der Tatort befand sich nahe dem Mandalay Bay Resort and Casino - es gehört wegen seiner goldschimmernden Fassade zu den markanten Gebäuden des Unterhaltungsboulevards Las Vegas Strip. Die Schüsse fielen bei dem beliebten Route 91 Country Music Harvest Festival. Augenzeugen berichteten von Hunderten Schüssen.

Viele Menschen hätten blutüberströmt am Boden gelegen, sagte ein junger Mann dem Sender CNN. Die Konzertbesucherin Cari Copeland Pearson sagte der Nachrichtenagentur dpa: »Wir krochen über Tote.« Sie habe viele Schüsse gehört, vermutlich aus einem automatischen Gewehr. Ein weiterer Augenzeuge sagte CNN: »Menschen begannen, wie Fliegen zu fallen«. Viele hätten sich zu Boden geworfen, um sich vor den Schüssen in Sicherheit zu bringen.

Das Auswärtige Amt konnte am Montagvormittag noch keine Auskunft darüber geben, ob unter den Opfern deutsche Staatsbürger sind. »Unsere Kolleginnen und Kollegen der Botschaft Washington sind in engem Kontakt mit den US-Behörden und versuchen, Informationen zu sichern«, hieß es.

Der Gouverneur von Nevada, Brian Sandoval, sprach auf Twitter von einer tragischen und abscheulichen Gewalttat. »Unsere Gebete gelten allen, die von diesem feigen Akt betroffen sind.«

Die Polizei rief die Bevölkerung kurz nach den Schüssen per Twitter dazu auf, die Gegend nahe der Meile voller riesiger Casinos sowie dem Flughafen zu meiden. Sie schrieb auch, dass einige Flüge, die eigentlich auf dem nahe gelegenen Flughafen der Stadt landen sollten, umgeleitet wurden. Der bekannte Boulevard der Metropole, der sogenannte Strip, wurde zeitweise voll gesperrt. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -