König Felipe findet nur bei Rechten Anklang

Bis tief in das sozialistische Lager hinein herrscht Entsetzen über die spaltende Rede des Staatsoberhaupts

  • Ralf Streck, San Sebastián
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Viele in Spanien hatten gehofft, dass König Felipe seiner verfassungsgemäßen Aufgabe nachkommt und in einem Konflikt »vermittelnd« eingreift. Doch das Gegenteil hat das Staatsoberhaupt getan. Felipe, der auch das Amt des Militärchefs vor drei Jahren vererbt bekam, zeigte sich in seiner Rede am späten Dienstag kriegerisch. Statt einen Dialog zu fordern, wie er am Mittwoch auch im Europaparlament gefordert wurde, wie ihn die EU-Kommission und die gesamte spanische Opposition fordert, stellte er sich hinter das brutale Vorgehen, mit dem die ultrakonservative Regierung in Madrid das Referendum über die Unabhängigkeit am 1. Oktober »mit allen Mitteln« verhindern wollte. Sie blieb aber erfolglos. Mehr als 2,2 Millionen Wählern gelang es - trotz brutaler Gewalt der Guardia Civil und der Nationalpolizei in 100 Wahllokalen -, in weiteren 2000 ihre Stimme abzugeben. Mehr als 90 Prozent sagten nach dem vorläufigen Ergebnis Ja zur Unabhängigkeit b...


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