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  • Sturmtief »Xavier« in Berlin

Fünf Tote nach Orkan

Sturmtief »Xavier« richtete verheerende Schäden an

  • Marie Frank
  • Lesedauer: 3 Min.

Sieben Menschen hat das Sturmtief Xavier am Donnerstag das Leben gekostet. Vier davon in Brandenburg und eine in Berlin. In Tegel starb eine Frau, als ein Baum auf ihr Auto stürzte. In Brandenburg wurde ein Mann von einem Baum erschlagen, als er Äste von einer Straße räumen wollte. In zwei weiteren Fällen fielen Bäume auf Autos, im vierten Fall schlug ein Ast eine Windschutzscheibe ein.

Auch der Zugverkehr war von den Auswirkungen des Sturms betroffen. Am Berliner Hauptbahnhof wurde er zwischenzeitlich komplett eingestellt, viele Fahrgäste mussten die Nacht von Donnerstag auf Freitag in bereitgestellten Regionalzügen verbringen. Auch einen Tag nach dem Sturm bleiben wichtige Fernverkehrsstrecken im Norden und Osten gesperrt. Die Bahn warnte angesichts der massiven Schäden durch umgestürzte Bäume auf den Strecken vor anhaltenden Störungen im Betrieb auch in den kommenden Tagen.

Wegen des Sturms waren am Donnerstag auch etliche Flüge ausgefallen. Vorübergehend konnten auf den Berliner Flughäfen keine Flüge mehr abgefertigt werden. Auch am Freitag kam es in Tegel und Schönefeld noch zu Verspätungen.

In beiden Ländern wurden S-Bahnen und Regionalzüge ab Donnerstagnachmittag komplett gestoppt. Auch am Freitag war der Regionalverkehr durch zahlreiche Bäume auf den Gleisen, beschädigte Oberleitungen und abgeknickte Fahrmasten noch massiv eingeschränkt. In Berlin stellten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ab dem späten Nachmittag den Bus- und Straßenbahnverkehr stadtweit ein. Auch Fähren verkehrten nicht mehr. Einzig die U-Bahnen fuhren, waren jedoch aufgrund des hohen Andrangs extrem überfüllt. Lediglich einige oberirdische Abschnitte konnten nicht befahren werden, weil dort Bäume auf die Gleise gefallen waren. Dies betraf Teile von U2, U5 und U6.

Noch am selben Abend konnten die Straßenbahnen bereits wieder fahren, auch die Buslinien wurden nach und nach wieder in Betrieb genommen. Dies sei vor allem der guten Arbeit der Feuerwehr zu verdanken, sagte ein BVG-Sprecher. Seit Freitagfrüh ist bis auf vereinzelte Buslinien der gesamte BVG-Netz wieder in Betrieb. Bei der S-Bahn kam es am Freitag hingegen weiterhin zu massiven Beeinträchtigungen. Zu den Schäden gab noch keine Angaben.

Die Rettungskräfte waren seit Donnerstagnachmittag im Dauereinsatz. Um 16.04 rief die Berliner Feuerwehr den Ausnahmezustand Wetter aus, der zu Redaktionsschluss dieser Seite immer noch galt. 2170 Einsätze gab es allein bis Freitagvormittag. Dabei waren um die 1000 Feuerwehrleute im Dienst, zusätzlich war auch die Freiwillige Feuerwehr im Einsatz. Die Arbeiten wegen »Xavier« würden vermutlich noch die nächsten ein, zwei Tage andauern, sagte Hauptbrandmeister Anyetei Adjei dem »nd«. Im Einsatz- und Lagezentrum der Brandenburger Polizei waren am Donnerstag zwischen 14 Uhr und 20 Uhr rund 5300 Notrufe eingegangen.

Auch die Berliner Polizei hatte wegen »Xavier« alle Hände voll zu tun. Am Donnerstag gab es zwischen 16 und 22 Uhr 911 wetterbedingte Einsätze. In erster Linie sei es dabei um umgestürzte Bäume, herabfallende Dachziegel und weitere vom Sturm entstandene Gefahrenstellen gegangen, so ein Sprecher. Mittlerweile habe sich die Lage aber beruhigt. Die Polizei rät, in solchen Situationen nach Möglichkeit zu Hause zu bleiben, sich nicht unter Bäumen aufzuhalten oder zu parken und sich nin ein festes Gebäude zu begeben.

Diese Möglichkeit hatten die Tiere im Berliner Zoo nicht. 18 Flamingos wurden während des Unwetters durch herabstürzende Äste getötet.

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