Wo kein Wille ist, ist auch kein Weg

René Heilig über die abgesagten Spionageermittlungen gegen die NSA

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

In der verflossenen DDR gab es einen Witz: Wollte man da von einem Wirtschaftsstatistiker wissen, was 2+2 ergibt, so fragte der zurück: Was soll denn rauskommen? So ähnlich arbeitet - kein Witz!- die Bundesanwaltschaft. Als 2011 ein rechtsextremes Terrornetzwerk aufflog, reduzierte es der Generalbundesanwalt auf drei Täter. Als der Whistleblower Edward Snowden 2013 Tausende Dokumente über die elektronische Spionage der US-amerikanischen NSA und des britischen GCHQ, die sich massenhaft und anlasslos auch gegen deutsche Bürger richtete, vorlegte, behauptete der oberste »Strafverfolger« - nach den Bundestagswahlen - dass »von Gesetzes wegen« kein Raum sei für weitere Nachforschungen.

Sowohl in Sachen NSU wie im Fall NSA kann man es - auch dank der jeweiligen parlamentarischen Untersuchungsausschüsse - besser wissen. Nur: Wenn man den dort zutage getretenen Fakten nachgeht, wird es eng für die eigenen Dienste. Die haben in beiden Fällen Dreck am Stecken. Im Falle NSA machte vor allem der BND gemeinsame Sache mit den Kollegen aus USA und Großbritannien. Diese illegale Kumpanei ist nicht vorbei. Gefragt, wie man elektronische Spionage künftig konzentrierter betreiben könne, hat BND-Chef Bruno Kahl am Donnerstag in einer Parlamentsanhörung durchblicken lassen, dass der GCHQ durchaus beispielgebend sei.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -