Die friedliche Rekonstruktion
Ab Donnerstag im Kino: Die Honecker-Komödie »Vorwärts immer!« von Franziska Meletzky
Fast hat es den Anschein, dass ein Vierteljahrhundert vergehen musste, ehe der Deutungskampf um die Person Erich Honeckers noch einmal - wenngleich nicht mit scharfen Waffen, sondern als Farce - in Angriff genommen werden konnte. 28 Jahre nach dem Rücktritt und 23 Jahre nach dem Tod jenes Staatenlenkers, dessen persönliches Schicksal so eng mit dem Niedergang der DDR verbunden ist, erfährt dieser Mann gleichsam eine mediale Wiederbelebung. Erst im Juli gab Eva Ruppert, Kommunistin und pensionierte Gymnasiallehrerin aus Hessen, die »Gefängnisbriefe« heraus, die Honecker ihr, einer glühenden politischen Verehrerin, in den frühen 90er Jahren geschickt hatte. Zur Primetime am jüngsten Einheitstag strahlte die ARD dann Philipp Leinemanns satirisches Fernsehstück »Willkommen bei den Honeckers« aus. Und mit »Vorwärts immer!« kommt nun eine weitere Popcorn-Komödie ins Kino, die den einst mächtigsten Mann der DDR in karierten Pantoffeln zeigt.
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