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Eine Frage der Vernunft
Olaf Standke über den Streit um das Atomabkommen mit Iran
An Appellen fehlt es nicht. Auch die diesjährigen Friedensnobelpreisträger von der Internationalen Kampagne zur Abschaffung aller Atomwaffen (ICAN) haben Donald Trump jetzt ausgefordert, das Nuklearabkommen mit Iran nicht zu kippen. So wie die EU in Gestalt ihrer Außenbeauftragten Federica Mogherini. Warum auch?
Diese über so viele Jahre zäh verhandelte Vereinbarung hat schließlich doch noch eine der gefährlichsten Atomkrisen der jüngeren Vergangenheit beendet. Wenn es ein Beispiel dafür gibt, dass sich die auch in Washington scharf kritisierte Verbreitung von Kernwaffen durchaus mit diplomatischem Mitteln stoppen lässt, dann ist es dieses internationale Abkommen.
Man kann Teheran vieles vorwerfen, den Bruch dieser Vereinbarung nicht. Sie dürfte die am schärfsten kontrollierte im nuklearen Bereich sein. Die Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde bestätigen der iranischen Regierung, sich an alle Auflagen zu halten. Und doch ist es für Trump eine der schlechtesten Vereinbarungen, die die Vereinigten Staaten je unterzeichnet haben.
Bis Sonntag muss er dem US-Kongress empfehlen, ob sie aufgekündigt werden soll oder nicht. Eine vernünftige Alternative zum Abkommen gibt es nicht. Aber wann ist Trump schon mit einer Politik der Vernunft aufgefallen?
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