»Mädchen sind weltweit benachteiligt«

100 Millionen ohne Schutz vor einer Kinderehe

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Bundesfamilienministerin Katarina Barley sieht in dem von der UNO ausgerufenen Welt-Mädchentag am 11. Oktober einen wichtigen Anlass, um auf die »unhaltbare Situation« vieler Mädchen aufmerksam zu machen. Sie seien weltweit benachteiligt, Gleichberechtigung sei für sie noch immer ein Fremdwort, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch. »In vielen Ländern haben Mädchen und junge Frauen keine Möglichkeit, eine Schule zu besuchen, werden zwangsverheiratet und in vielerlei Hinsicht daran gehindert, ihre Rechte wahrzunehmen.« Nach Angaben der Hilfsorganisation Save the Children werden weltweit 7,5 Millionen Mädchen illegal frühverheiratet. Weitere 100 Millionen hätten in ihren Heimatländern keinen rechtlichen Schutz vor einer Kinderehe.

Derweil hat Indiens Oberstes Gericht eine klare Entscheidung gegen Kinderehen getroffen. Die Richter erklärten, Sex mit einer minderjährigen Ehefrau komme einer Vergewaltigung gleich und sei damit eine Straftat, wie indische Medien am Mittwoch berichteten. Nach indischem Strafgesetz liegt das Schutzalter für sexuelle Handlungen bei 18 Jahren. Allerdings sah das Gesetz bei Verheirateten bislang eine Ausnahme vor. Nun urteilten die Richter in Neu-Delhi, dass diese unzulässig sei. Agenturen/nd

Kommentar S. 4

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