Jüdische Laubhütte geschändet

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Potsdam. Die rituelle Laubhütte der ultraorthodoxen Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde in der Potsdamer Yorkstraße 4 ist geschändet worden. Wie Geschäftsführer Schimon Nebrat am späten Dienstagabend mitteilte, hat sich ein Unbekannter in der Nacht zum 10. Oktober Zutritt zu der abgeschlossenen Hütte verschafft »und sich dort entleert«. Die Fäkalien seien nach dem Nachmittagsgebet entdeckt worden. Da sich auch ein zum Abwischen des Hinterns benutztes Taschentuch fand, kann Nebrat ausschließen, dass ein Tier den Kothaufen hinterließ.

Die Hütte sei eine temporäre religiöse Stätte, in der mehrere Tage lang das jüdische Laubhüttenfest gefeiert wird und eigentlich noch bis zum 13. Oktober gefeiert werden sollte. Bei dem Fest werde in der Hütte gebetet und gegessen. Durch den »perfiden antisemitischen Anschlag« sei die Stätte »geschändet und entweiht«, beklagte Nebrat. »Dort können keine Mahlzeiten und keine Veranstaltungen mehr stattfinden.« Die Landesgemeinde habe Strafanzeige bei der Polizei gestellt.

Die Laubhütte erinnert an den Auszug der Israeliten aus Ägypten, bei dem sie in provisorischen Behausungen wohnten. Sie wird zum Fest provisorisch errichtet und zum Beispiel mit Stroh oder Laub gedeckt. In der Potsdamer Yorkstraße war die Laubhütte mit Holzbalken und Regendächern aus Kunststoff gezimmert. Sie ist außen mit etlichen Davidsternen versehen.

»Dass Orte des jüdischen Lebens in Brandenburg immer wieder entehrt werden, ist eine Schande für uns alle«, äußerte die Landtagsabgeordnete Marie Luise von Halem (Grüne). »Wir sind alle gefordert, uns gegen jede Form antisemitischen Denkens und Handelns einzusetzen und das Wiederaufleben jüdischen Lebens in Brandenburg als das zu begreifen, was es ist: eine Bereicherung unserer Kultur.« af

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