Gedenken im Einklang mit Anwohnern

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Anwohnerinitiative »Gedenkstätte Sachsenhausen - Gedenken im Einklang mit dem Leben« (AWI) hat der Darstellung widersprochen, ihre Vorschläge würden auf zusätzliche Eingänge hinauslaufen. Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten müsste kein zusätzliches Besucherzentrum errichten und also auch kein extra Personal abstellen, betont AWI-Sprecherin Waltraut Krienke am Freitag.

Die 92 Anwohner, die sich in der Initiative engagieren, ärgern sich über den Lärm, wenn Linien- und Reisebusse über die holperige Straße der Nationen und andere Zufahrten rumpeln, und über wartende Reisebusse, die den Weg versperren oder deren Fahrer im Sommer auf dem Parkplatz wegen der Klimaanlage stundenlang den Motor laufen lassen.

Die Initiative könne sich vorstellen, dass die Linienbusse ihre Fahrgäste schon vor der Straße der Nationen an der Straße der Einheit rauslassen beziehungsweise dort aufnehmen. Die Leute müssten dann noch rund 400 Meter laufen. Die Reisebusse könnten Besuchergruppen am Heinrich-Grüber-Platz absetzen und später wieder dort abholen. Die Besuchergruppen müssten einen Fußweg zum bestehenden Eingang der Gedenkstätte nehmen, ein zweiter Eingang wäre nicht erforderlich, sagt Krienke. Die Busse könnten auf einer herzurichtenden Brache an der Fachhochschule der Polizei warten. Das wäre auch eine Lösung, wenn die Gedenkstätte statt der aktuell 700 000 Besucher im Jahr einmal eine Million Gäste oder mehr zählen würde, findet Krienke »Der Stiftungsdirektor sagt immer, es geht nicht«, bedauert sie. »Wir fragen uns: Ist das überhaupt richtig durchdacht worden?«

Krienke ist bewusst, dass es hier um ein sensibles Thema geht. Sie beteuert, die Gedenkstätte sei wichtig, die Initiative wolle die Besucherströme keineswegs einschränken, sondern bloß umlenken. Gäbe es Anwohner mit rechten Ansichten, würde man diese nicht mitmachen lassen, versichert Krienke.

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