Dekolonisierung des Denkens

  • Lesedauer: 1 Min.
Vor gut 30 Jahren erklärte der kenianische Schriftsteller Ngũgĩ wa Thiong’o in dem Essayband »Decolonising the Mind« seinen »Abschied von der englischen Sprache als Medium all dessen, was ich schreibe«. In den Kolonialsprachen Englisch, Französisch, Portugiesisch sah er Mittel zum Machterhalt der kolonialen und neokolonialen Kräfte, die sogar das afrikanische Denken prägten. Zum Kampf um Selbstbestimmung und demokratische Teilhabe gehört für ihn, sich in der Muttersprache Gĩkũyũ auszudrücken - und erst danach zu übersetzen.

Ngũgĩ wa Thiong’o, Jahrgang 1938, wurde wegen seiner regierungskritischen Haltung die Lehre an kenianischen Universitäten untersagt, nach einer Gefängnisstrafe 1977/1978 ging er ins Exil. Heute lebt und lehrt er in den USA.

Der vorliegende Text ist ein Auszug aus dem Essay von 1986, der nun erstmals, ergänzt um aktuelle Beiträge afrikanischer Autor*innen, auf Deutsch erschienen ist: »Dekolonisierung des Denkens. Essays über afrikanische Sprachen in der Literatur«. Aus dem Englischen von Thomas Brückner. Unrast Verlag, 272 S., pb., 18 €.

Foto: Archiv

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -