Christen-Sprecherin Schultner tritt aus AfD aus
Berlin. Nach den Austritten der ehemaligen Vorsitzenden Frauke Petry und zahlreicher weiterer Politiker verliert die AfD ein weiteres prominentes Mitglied. Anette Schultner, Bundesvorsitzende der »Christen in der AfD«, habe mit einem Schreiben an die AfD-Bundesgeschäftsstelle ihre Parteimitgliedschaft gekündigt, berichtet die Tageszeitung »Die Welt« (Dienstag).
»Der Grund für meinen Austritt liegt in der Radikalisierung der AfD«, heiße es in dem Brief, der der Zeitung vorliegt. Sie komme »mit großem Bedauern zu der Einschätzung, dass der Punkt, an dem man auf eine Umkehr dieser Fehlentwicklung berechtigt hoffen konnte, längst überschritten ist«.
Die 44-Jährige schreibt, sie sei 2013 in die sich damals gründende AfD eingetreten, »weil ich am Aufbau einer klar konservativen Volkspartei mitwirken wollte, einer Partei auch mit erkennbar christlichem Stempel«. Doch auch mit der AfD sei »ein wirkliches Angebot für konservative Wähler eindeutig nicht vorhanden«. Nach wie vor halte sie es »für demokratisch unerlässlich, dass die bestehende parteipolitische Repräsentationslücke für bürgerlich konservative Wähler endlich geschlossen« werde.
Schultner war bundesweit bekannt geworden, als sie im Mai 2017 auf dem evangelischen Kirchentag in Berlin mit dem evangelischen Berliner Bischof Markus Dröge über das Verhältnis der Kirche zur AfD diskutiert hatte. Schultner war laut »Welt« als Mitarbeiterin der nordrhein-westfälischen AfD-Landtagsfraktion beschäftigt. Diese Tätigkeit ende formal am 31. Oktober. epd/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.