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Unabhängigkeit auf zwei Rädern
In ihren Herkunftsländern durften geflüchtete Frauen oft nicht Fahrrad fahren - ein Verein bringt es ihnen bei
Es ist Sonntag. Dutzende Frauen flitzen über die Straßen der Verkehrsschule am Wassertorplatz in Kreuzberg. Bei den Anfängerinnen haken sich links und rechts Ehrenamtliche ein, die Fortgeschrittenen fahren allein, manche noch in Schlangenlinien, die gelegentlich an einer Bordsteinkante oder an einem Pfosten enden. Sie fallen hin, rappeln sich wieder auf und fahren weiter. Im Holzpavillon in der Mitte der Verkehrsschule, die wochentags von Schulen genutzt wird, sitzen Mütter mit Säuglingen, Frauen trinken Kaffee oder pauken die Verkehrsregeln mit Tests zum selber ausfüllen. Das sonnige Herbstwetter lockt 50 Frauen und Mädchen zum Training, diesmal besonders viele Afghaninnen. Hier trauen sie sich etwas zu - ohne komische Sprüche zu ernten oder beobachtet zu werden.
»Das Fahrrad fahren hat mehr für die Emanzipation der Frauen getan als alles andere«, sagte 1896 die amerikanische Frauenrechtlerin Susan B. Anthony. »In dem Augenblick,...
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