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Lebenslanger Kampf für die Umwelt

TV-Journalist Horst Stern wird 95

  • André Jahnke
  • Lesedauer: 2 Min.

Seine Sendung »Sterns Stunde« ist vielen älteren Fernsehzuschauern auch heute noch ein Begriff. Mit eindrucksvollen, teils drastischen Filmaufnahmen und Kommentaren warnte der TV-Journalist Horst Stern schon in den 1970er Jahren vor einem gedankenlosen Umgang mit der Natur und deckte Missstände auf. Am heutigen Dienstag begeht Stern, der zurückgezogen im niederbayerischen Passau lebt, seinen 95. Geburtstag.

Recht und Gerechtigkeit für Tiere und Umwelt spielten in seiner ARD-Sendung »Sterns Stunde« eine große Rolle. Horst Stern zeigte, fernab jeder Sentimentalität, das Verhalten von Tieren in ihrem Lebensbereich. Seine oft sarkastische Sprache und pointierte Kritik brachten ihm den Ruf eines Kronzeugen für die ökologische Bewegung ein. Ob es um den Main-Donau-Kanal oder um Tiere in der Pharmaforschung ging - Horst Stern kritisierte und prangerte an. Auch warnte er schon vor 40 Jahren eindringlich vor den Gefahren des Alpen-Tourismus und vor dem Waldsterben.

1974 erhielt Stern, der nach einer Banklehre zum Journalismus wechselte und 1950 bei den »Stuttgarter Nachrichten« begann, die Ehrendoktorwürde der Universität Stuttgart. Ein Jahr später gründete er unter anderem mit Bernhard Grzimek den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.

1984 zog sich Stern aus der aktuellen Berichterstattung zurück. Seitdem machte er als Schriftsteller auf sich aufmerksam. Seine Werke »Mann aus Apulien« (1986), »Jagdnovelle« (1989) und »Klint - Stationen einer Verwirrung« (1993) wurden von manchen Kritikern als literarische Stern-Stunden empfunden.

In einem Interview Mitte der 1990er Jahre wirkte er resigniert: Er habe seine hochgesteckten Ziele nicht erreicht. »Nichts hat sich geändert. Die Legebatterien sind nicht kleiner geworden, die Kälber stehen noch in der Dunkelbox, die Tierquälerei hat sogar zugenommen.« Er habe den Menschen den Charakter ihrer Gesellschaft vorführen wollen, sagte Horst Stern und fügte hinzu: »Aber man hat mich unterm Strich für einen Tierfilmer gehalten.« Fernsehsender und Presse meidet Stern seit langer Zeit. dpa

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