Von 280 Millionen auf 483 Millionen

Rheinland-Pfalz: Die Kosten für den riesigen Brückenneubau über die Mosel haben sich bald verdoppelt

  • Lesedauer: 2 Min.

Koblenz. Der Hochmoselübergang zwischen Hunsrück und Eifel mit seiner riesigen Brücke in Rheinland-Pfalz wird nochmals teurer als geplant. Statt zuletzt genannter 456 Millionen Euro soll das Mega-Verkehrsprojekt jetzt mindestens 483 Millionen kosten, sagte die Sprecherin vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz am Montag in Koblenz.

Zu höheren Kosten beigetragen haben laut LBM die Sicherungsarbeiten am Eifelhang der Brücke zwischen Ürzig und Rachtig, die mit neun Millionen Euro zu Buche schlagen. Hinzu komme ein Rastplatz für vier Millionen Euro. Externe Ingenieurleistungen von zwei Millionen Euro und mehr benötigter Stahl mit Kosten von fünf Millionen Euro stünden auch in der Bilanz. Schließlich seien die Baupreise erneut um 2,5 Prozent gestiegen. Die neuen Kosten habe das LBM bereits im Frühjahr auf seiner Internetseite veröffentlicht, sagte die Sprecherin. Die Brücke, seit 2011 im Bau, gilt mit einer Länge von rund 1,7 Kilometern und einer Höhe von bis zu 160 Meter als derzeit größtes Brückenbauprojekt in Deutschland. Sie ist Teil einer 25 Kilometer langen neuen Strecke, die das Autobahnkreuz Wittlich in der Eifel mit dem Hunsrück verbinden soll, wo auch der Flughafen Hahn liegt. Ende 2018 sollen die ersten Autos über die Brücke rollen.

Die veranschlagten Kosten für das Großprojekt sind in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. 2004 - vor dem Start der Bauarbeiten - war von 280 Millionen Euro die Rede, bei Baubeginn der Brücke 2011 waren es dann schon 330 Millionen Euro. 2012 kalkulierte man mit 360 Millionen Euro, 2014 dann mit 456 Millionen Euro. Zu möglichen weiteren Kostensteigerungen könne man nichts sagen, so die LBM-Sprecherin. »Letztlich stehen gleichwohl erst nach Abrechnung aller Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Gesamtprojekt Hochmoselübergang die tatsächlichen Kosten fest.« An der Brücke sind laut LBM alle zehn Pfeiler fertiggestellt. Von dem 1700 Meter langen Stahlüberbau seien bereits 1380 Meter montiert - der nächste Verschub finde voraussichtlich Anfang November statt, sagte die Sprecherin. dpa/nd

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