Erneut Streiks bei Zalando in Brieselang
Brieselang. Rund 200 Mitarbeiter von Zalando in Brieselang (Havelland) trafen sich nach Angaben der Gewerkschaft ver.di in der Stadthalle von Falkensee zu einer Streikversammlung. Seit 6. September seien die Tarifverhandlungen durch Zalando einseitig abgebrochen worden, kritisierte ver.di. Bis heute gebe es keinen neuen Termin, doch der Arbeitgeber halte an seiner Vorbedingung fest, dass die Gewerkschaft von ihrer Forderung nach tariflichen Regelungen wie im Handel abrücken müsse.
Zalando-Sprecherin Nadine Przybilski erneuerte die Forderung an die Gewerkschaft, nicht die Klärung der Branchenfrage - ob Zalando Logistik Brieselang ein Logistik- oder ein Handelsunternehmen sei - in den Vordergrund zu stellen. Es müsse endlich eine Lösung für die Mitarbeiter gefunden und in echte Verhandlungen eingetreten werden, sagte sie.
Zalando ist aus Sicht von ver.di-Verhandlungsführerin Erika Ritter ein Handelsunternehmen. Die Bedingungen des Handels seien somit maßgeblich, betonte sie. Die Gewerkschaft verlangt 11,99 Euro pro Stunde, gezahlt werden ihr zufolge 10,12 Euro. Das bislang verbleibende Nettoeinkommen von rund 1250 Euro reiche gerade einmal zum Überleben, sagte Ritter. Seit Monaten gibt es deshalb immer wieder Proteste der Beschäftigten.
Zalando beschäftigt nach Gewerkschaftsangaben in Deutschland insgesamt 11 000 Arbeitnehmer, davon 5700 in der Region Berlin-Brandenburg und 1250 im Lager in Brieselang. dpa/nd
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.