Kritik an Verlegern

Rundfunk-Debatte

  • Lesedauer: 2 Min.

In der »Staatsfunk«-Debatte hat die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Redakteursausschüsse mit deutlichen Worten auf den Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) reagiert. Die »Frankfurter Erklärung« richte sich »ausdrücklich an die Kolleginnen und Kollegen in deutschen Zeitungsredaktionen - also auf Arbeitsebene«, schreibt die Arbeitsgemeinschaft in einer am Montagabend veröffentlichten Antwort auf einen Offenen Brief von BDZV-Präsident Mathias Döpfner. »Medienpolitische Strategiediskussionen, die Sie unmittelbar daraus ableiten, werden - wie Sie in Ihrem Schreiben anführen - von Ihnen seit geraumer Zeit auf anderer Ebene mit den Rundfunkanstalten geführt. Dort gehören Sie unserer Meinung nach auch hin.«

Die Journalisten von ARD, ZDF und Deutschlandradio hatten sich mit der Anfang November veröffentlichten »Frankfurter Erklärung« gegen »Dauerkritik« einiger Printmedien an den öffentlich-rechtlichen Sendern zur Wehr gesetzt. »Wir fühlen uns diskreditiert, wenn Sie uns als Staatsfunk bezeichnen und uns damit unterstellen, dass wir uns politisch steuern lassen«, heißt es darin.

BDZV-Präsident Döpfner hatte erklärt, es handle sich um ein »Missverständnis«. Auf dem jüngsten BDZV-Jahreskongress im September hatte Döpfner allerdings von einer »gebührenfinanzierten Staats-Presse« gesprochen, die den Verlagen das Leben schwer mache, und dafür viel Zustimmung in der Verlegerschaft geerntet. Mit seiner Aussage hatte er sich auf die digitalen Auftritte der Sender bezogen. Von »Staatsfernsehen« und »Staatsfunk« sprechen auch Vertreter der AfD, um auf eine angebliche Nähe der Öffentlich-Rechtlichen zur Regierungspolitik hinzuweisen. epd/nd

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