Sprache als Handelshemmnis
An deutschen Hochschulen wächst die Zahl englischsprachiger Seminare und Kurse. Für die Wissenschaft ist das nicht immer von Vorteil
Ist die deutsche Sprache durch den Vormarsch des Englischen in Hochschule und Wissenschaft in Gefahr? Immer mehr Dozenten der Hochschulen werden angehalten, ihre Vorlesungen auf Englisch zu halten. Die älteren, zu deren Schulzeit guter Fremdsprachenunterricht noch nicht die Regel war, fühlen sich überfordert, und kaum eine der Universitäten bietet ihnen die nötige Weiterbildung. »Ich halte das für eine gewisse Sprachdiskriminierung«, meint Folkmar Hein, ein Tonmeister, der 35 Jahre lang als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Technischen Universität (TU) Berlin lehrte. »Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass inzwischen die meisten Diskussionen, Vorlesungen und Prüfungen auf Englisch geführt werden. Es meldeten sich nur die, die gut Englisch sprachen, und die anderen waren ausgeschlossen.«
Die Zunahme englischsprachiger Lehrangebote wurde in Deutschland in den vergangenen Jahren stark vorangetrieben. Von rund 19 000 Studiengän...
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