- Politik
- Mecklenburg-Vorpommern
LINKE im Nordosten wählt erstmals eine Doppelspitze
Wenke Brüdgam und Torsten Koplin übernehmen die Führung der Partei von Ex-Landeschefin Heidrun Bluhm
Neubrandenburg. Die LINKE in Mecklenburg-Vorpommern wird erstmals von einer Doppelspitze geführt. Auf einem Landesparteitag am Sonnabend in Neubrandenburg wählten die Delegierten die Politikwissenschaftlerin Wenke Brüdgam aus Tribsees und den Neubrandenburger Landtagsabgeordneten Torsten Koplin zu den neuen Vorsitzenden. Brüdgam, die am Sonntag ihren 33. Geburtstag feiert, erhielt 75 Prozent der Stimmen. Der 55-jährige Koplin wurde mit 76,6 Prozent der Stimmen gewählt. Auf seinen Herausforderer Horst Krumpen (51) aus Wismar entfielen 20,6 Prozent der 107 gültigen Stimmen.
Die bisherige Landesparteichefin Heidrun Bluhm war nach fünf Jahren im Amt nicht wieder zur Wahl angetreten. Die Bundestagsabgeordnete sagte, die Führung der Landespartei sei von Berlin aus schwer machbar. Auch ihre drei bisherigen Stellvertreter kandidierten nicht wieder. Die Erneuerung des Landesvorstands war auch durch die Wahlschlappen der vergangenen beiden Jahre beflügelt worden: Bei der Landtagswahl 2016 hatten die LINKEN nur noch 13,2 Prozent der Stimmen erhalten - das schlechteste Ergebnis der Sozialisten und ihrer Vorgängerpartei seit der Wiedervereinigung. Bei der Bundestagswahl Ende September blieb die LINKE hinter der AfD zurück.
Der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Bundestag, Dietmar Bartsch, ermunterte die Delegierten zu einer anderen Sicht auf ihre Partei. Die LINKE habe bei der Bundestagswahl 2017 eine halbe Million Stimmen dazugewonnen. »Es gibt nirgendwo sonst eine so erfolgreiche linke Partei in Europa«, sagte er. In der möglichen Jamaika-Koalition im Bund sieht Bartsch eine »Zwangsgemeinschaft aus Angst vor Neuwahlen«. Die »schwarze Ampel«, wie er CDU/CSU, FDP und Grüne bezeichnete, werde ein gewaltiger Unterschied zur bisherigen Bundesregierung sein. dpa/nd
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.