Prozess gegen »Laser-Mann«
Mord vor 25 Jahren mit rassistischem Motiv?
Frankfurt am Main. In Schweden hat er bei einem Amoklauf einen Mann getötet, nun muss er sich in Frankfurt wegen eines 25 Jahre zurückliegenden Mordes verantworten. Der Prozess gegen den als »Laser-Mann« bekannten Intensivtäter beginnt am 13. Dezember am Frankfurter Landgericht, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, Nadja Niesen, am Montag sagte.
Angeklagt ist der 64-Jährige Niesen zufolge wegen Mordes aus Habgier und Heimtücke. Er soll 1992 eine Frankfurter Garderobenfrau auf offener Straße erschossen und ausgeraubt haben. Ob dabei - wie bei seinen Angriffen auf Ausländer in Schweden - rassistische Motive eine Rolle gespielt haben, sei Gegenstand der Hauptverhandlung, sagte Niesen. 1995 wurde der Schwede in seinem Heimatland wegen Mordes in einem und versuchten Mordes in neun Fällen sowie neunfachen schweren Raubes zu lebenslanger Haft verurteilt. Weil er bei dem Amoklauf ein Gewehr mit Laserzieleinrichtung verwendete, wurde er als »Laser-Mann« bezeichnet.
Damit die Hauptverhandlung in Deutschland stattfinden kann, wurde die Haft in Schweden unterbrochen, der Mann wurde nach Frankfurt ausgeliefert. Im Falle einer Verurteilung muss er zurück nach Schweden, um dort seine Haftstrafe weiter abzusitzen. dpa/nd
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