• Berlin
  • Arbeitskampf bei Air Berlin

Beschäftigte wollen weiter arbeiten

Mehr als tausend Mitarbeiter der insolventen Fluggesellschaft sowie Unterstützer demonstrierten für Erhalt ihrer Jobs

  • Mia Kusic
  • Lesedauer: 2 Min.

Auf dem Washingtonplatz vor dem Hauptbahnhof versammelten sich rund 1300 ehemalige Air-Berlin-Beschäftigte aus dem ganzen Bundesgebiet. Sie folgten damit dem Aufruf der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di. »Billiglöhne sind kein Glück - Wir wollen unsere Jobs zurück«, so das Motto der Demonstration. Gemeinsam als große Einheit wollen sie um ihre Jobs kämpfen. »Stay United«, wie auf den unzähligen Warnwesten zu lesen war.

»Das Schöngerede in der Öffentlichkeit muss aufhören. Wir fordern faire Löhne und Arbeitsbedingungen, deutsche Verträge und einen ordentlichen Betriebsübergang. Wir sind zu Verhandlungen bereit!«, sagte eine der ehemaligen Beschäftigten dem »nd«. Sie wollte ihren Namen nicht nennen.

Seit Anfang Oktober sind Hunderte der Beschäftigten widerruflich freigestellt. Demnach kann der Arbeitgeber jederzeit die Wiederaufnahme der Arbeit von ihnen verlangen. Nach Auslaufen des Insolvenzgeldes Anfang November müssten die Beschäftigten sich bei der Arbeitsagentur melden, um Arbeitslosengeld zu erhalten. Dies hätten zu jenem Zeitpunkt nur wenige Betroffene getan, meldete die Behörde.

Doch viele sehen nicht ein, sich auf ihre eigene Stelle bei neuen Eigentümern wie Easyjet oder Lufthansa zu bewerben. Einerseits stehen weniger Jobs zur Verfügung, andererseits liegen die Gehaltseinbußen bei bis zu 40 Prozent. »Wir sind Air-Berliner - Flugzeuge und Slots gibt's nur mit uns«, so eine Forderung auf einem Transparent.

Im Verlaufe des Nachmittags zogen die Demonstranten vom Hauptbahnhof vor das Kanzleramt. Prominente Politiker unterstützten die Forderungen mit Redebeiträgen, darunter auch Linkspolitiker Gregor Gysi, nun Präsident der Europäischen Linken.

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