Verzweifelte Suche nach U-Boot

  • Lesedauer: 2 Min.

Comodoro Rivadavia. Auch eineinhalb Wochen nach dem Verschwinden des argentinischen U-Boots »ARA San Juan« im Südatlantik bleibt das Schicksal der 44 Besatzungsmitglieder unklar. »Bedauerlicherweise konnten wir das U-Boot San Juan trotz aller Anstrengungen noch nicht orten«, sagte Marine-Sprecher Enrique Balbi am Samstag (Ortszeit). »Wir befinden uns in einem Moment zwischen Hoffnung und Verzweiflung.«

Zahlreiche Schiffe und Flugzeuge aus 13 Ländern nehmen an der Suchaktion teil. Russland und die USA unterstützten die Suche mit einem Tauchroboter und einem Mini-U-Boot. Die Kommunikation mit dem havarierten argentinischen U-Boot war am 15. November abgebrochen. Kurz darauf war es offenbar zu einer Explosion an Bord gekommen.

»Noch haben wir Hoffnung und Glaube. Ich werde mich nicht geschlagen geben. Wir müssen zusammenhalten. Wir sind 44 Familien«, sagte Zulma, die Mutter eines Besatzungsmitglieds, im Fernsehsender C5N. »Ich habe schon soviel geweint. Ich will nur, dass sie uns keine falschen Informationen geben.«

Die »ARA San Juan« war gegen illegale Fischerei am Außenrand der Wirtschaftszone Argentiniens im Südatlantik im Einsatz gewesen. Die Grenze der Wirtschaftszone verläuft am Kontinentalsockel entlang, bei dem die Meerestiefe von 200 auf bis zu 3000 Meter abfällt. Die Chancen, das U-Boot zu entdecken und zu bergen, hängen davon ab, ob es auf dem flacheren Kontinentalschelf oder jenseits des Kontinentalhangs in großer Tiefe auf Grund liegt.

Die »ARA San Juan« mit einer Kiellänge von 65 Metern wurde im Auftrag der argentinischen Kriegsmarine von den damals dem Thyssen-Konzern gehörenden Nordseewerken in Emden gebaut und 1985 in Dienst gestellt. Das U-Boot mit einem diesel-elektrischen Antrieb ist für Tauchfahrten bis 300 Meter Tiefe ausgelegt. Ohne zwischenzeitlich aufzutauchen, kann es etwa sieben Tage ohne Versorgungsprobleme unter Wasser bleiben. dpa/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -