Pakistan setzt Armee gegen Islamisten ein
Tödliche Gewalt wegen angeblicher Blasphemie
Islamabad. Nach blutigen Straßenschlachten in Islamabad setzt Pakistans Regierung nun die Armee gegen Tausende Islamisten ein, die seit Wochen die Hauptstadt belagern. Sie fordern den Rücktritt von Justizminister Zahid Hamid wegen angeblicher Blasphemie. Bei Ausschreitungen zwischen der Polizei und Demonstranten wurden sechs Menschen getötet und über 200 verletzt, wie pakistanische Medien berichteten. Trotz Warnung der Regierung ging der Protest am Sonntag weiter. Der Zorn der islamistischen Hardliner richtet sich gegen Justizminister Hamid: Die Demonstranten werfen ihm Blasphemie vor, weil in einer neuen Version des Amtseides für Abgeordnete der Prophet Mohammed nicht erwähnt ist. Auch die Versicherung des Ministeriums, die Passage sei auf Grund eines Schreibfehlers ausgelassen worden, bestehe aber unverändert weiter, besänftigte die Demonstranten nicht. Die meisten sind Anhänger einer islamistischen Allah-Partei, die jede Änderung der Gesetze gegen Gotteslästerung verhindern will. Am Samstag war es zu stundenlangen Straßenschlachten gekommen, als die Polizei mit Wasserwerfern, Gummigeschossen und Tränengas gegen Tausende Protestierende vorging. epd/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.