Kein Monopol auf Cybercrime

Für Stefan Mey ist das Darknet »digitale Selbstverteidigung gegen Übergriffe von Regierungen«

Herr Mey, Sie haben ein Sachbuch über das Darknet geschrieben. Warum?
Ich habe irgendwann als freier Journalist angefangen, mich mit dem Darknet zu beschäftigen. Für mich ist das aus zwei Gründen sehr spannend: abgefahrene, illegale Welten zum einen und zum anderen die politische Hoffnung, dass im Darknet ein besseres Internet entsteht. Diese Widersprüche fand ich interessant. Außerdem habe ich gemerkt, dass es sehr wenig Wissen zum Thema gibt, es eigentlich unentdecktes Land ist.

Sie verbinden mit dem Darknet also durchaus Positives?
Es kursiert das Bild vom Darknet als ein angeblich riesiger Teil des Internets, den niemand kennt. Doch das ist ziemlicher Unsinn. Es gibt etwa nur 50 000 Darknet-Adressen und höchstens hunderttausend Leute nutzen es täglich. Die gängige Unterscheidung zwischen legal und illegal, die Journalisten oft vornehmen, führt nicht weit, weil vieles im Darknet illegal ist. Zum einen gibt es Inhalte, die eth...


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