Pariser Salon für Folterknechte

Pariser Messe für Sicherheitstechnik auch mit verbotenen »Werkzeugen« gegen Gefangene und Demonstranten

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Gleich an mehreren Ständen der am Wochenende zu Ende gegangenen Messe stießen Vertreter von Amnesty International auf Technik zum Foltern von Gefangenen, wie sie in der Europäischen Union verboten ist. So bot eine chinesische Firma Armreifen und Westen an, die elektrische Schläge verabreichen, deren Stärke sich variieren lässt. An anderen Ständen wurden schmerzhaft einengende Fußfesseln sowie mit Metallspitzen bestückte Gummiknüppel und elektrische »Anti-Aufruhr-Gabeln« zum Einsatz gegen Demonstranten entdeckt.

»Wie konnte solche Foltertechnik in Paris ausgestellt und angeboten werden?«, fragt die Waffenexpertin bei der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Ara Marcen Naval. »Der Pariser Salon ist der erste große Praxistest der vor einem Jahr in Kraft getretenen Verbotsliste der EU für Folterinstrumente, und es zeigt sich, dass diese Vorschriften bereits mit Füßen getreten werden.«

Für die französischen Organisato...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.