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Katastrophe verschlimmert

Roland Etzel zu den Ereignissen in Jemen

  • Roland Etzel
  • Lesedauer: 1 Min.
Die Ermordung von Ali Abdullah Saleh, des mit Abstand wichtigsten jemenitischen Politikers der vergangenen vier Jahrzehnte, hat die Lage für das Armenhaus im Südwesten der Arabischen Halbinsel erheblich verschlechtert. Vor allem gibt es aktuell kaum Aussichten auf Frieden, hat sich doch nun im Lande selbst eine neue Front aufgetan.

Das vom Westen als »Rebellen« bezeichnete Bündnis, das seit zwei Jahren den Nordteil mit der Hauptstadt Sanaa beherrscht, hatte dem von Saudi-Arabien ausgehenden Luftkrieg - zumindest militärisch - erfolgreich getrotzt. Jetzt aber zerlegt es sich selbst. Was immer die Motive für das blutige Zerwürfnis waren: Es dürfte beiden rivalisierenden Gruppen zum Nachteil gereichen.

An der Arabischen Liga wäre es jetzt, das benachbarte Königreich wenigstens zum Stopp des Bomberterrors aufzurufen. Aber damit ist nicht zu rechnen. Die Liga ist ein Schoßhündchen Saudi-Arabiens. Sie hat den Luftkrieg Riads gegen die »Rebellen« und damit auch Saleh, dessen Tod sie nun angeblich bedauert, bislang unterstützt und sich an der Blockade gegen das Land beteiligt, ungeachtet der Tausenden Toten durch Hunger und Seuchen. Ein Ende dieser weithin kaum beachteten Katastrophe ist mit den jüngsten Ereignissen nun weniger absehbar denn je.

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