Endspiel ums Achtelfinale

RB Leipzig braucht im letzten Gruppenspiel gegen Besiktas Istanbul Punkte und Schützenhilfe von den bereits ausgeschiedenen Monegassen

  • Emanuel Reinke und Jörg Soldwisch, Leipzig
  • Lesedauer: 3 Min.

Zum Punkten verdammt, auf Schützenhilfe angewiesen: Für RB Leipzig wird der Kampf um den Einzug ins Achtelfinale der Champions League zur Nervenprobe. Im letzten Gruppenspiel gegen den noch ungeschlagenen türkischen Meister Besiktas Istanbul ist ein Sieg im Grunde Pflicht - und womöglich doch nicht genug. Die Ausgangslage vor dem Finale der Gruppenphase ist äußerst undankbar. »Wir haben es aber definitiv nicht mehr in der eigenen Hand«, sagte Kapitän Willi Orban.

In der Gruppe G liegt Leipzig mit sieben Zählern hinter dem punktgleichen FC Porto auf Rang drei. Da die Portugiesen aber den direkten Vergleich gegen Leipzig gewinnen, muss der deutsche Vizemeister auf einen Ausrutscher Portos im Parallelspiel gegen die bereits ausgeschiedene AS Monaco hoffen. Und eine eigene Niederlage um jeden Preis verhindern.

»Wir werden alles reinhauen. Natürlich müssen wir ein bisschen hoffen, aber wir machen unser Ding und genießen unser Spiel. Dann schauen wir, was am Ende passiert«, sagte Mittelfeldspieler Kevin Kampl. Trainer Ralph Hasenhüttl sagte kämpferisch: »Eines kann ich versprechen: Wir werden unser letztes Spiel gewinnen.« Der Glaube an die eigene Stärke ist trotz der bislang höchsten Bundesliga-Niederlage am vergangenen Wochenende in Hoffenheim (0:4) ungebrochen groß. Sorgen kann dagegen der Blick nach Porto bereiten.

Die Monegassen, die im Vorjahr im Halbfinale der Königsklasse standen, haben nach einem personellen Umbruch deutlich an sportlicher Qualität verloren. Bei Leipzigs Auswärtserfolg vor zwei Wochen agierte Monaco teils desaströs, am Wochenende mühte sich das Team aus dem Fürstentum zu einem 1:0-Sieg gegen den Abstiegskandidaten SCO Angers. »Ich gehe davon aus, dass sie versuchen werden, sich einigermaßen aus dem Wettbewerb zu verabschieden«, sagte Orban dennoch. Die Europa League ist den Leipzigern nicht mehr zu nehmen, für die Entwicklung der Mannschaft und das Standing des ambitionierten Klubs wünschen sich alle Beteiligten jedoch eine Fortsetzung der ersten Champions-League-Saison.

Auf dem Weg dorthin kann RB immerhin auf eine noch breitere Unterstützung seiner Fans setzen. Die Sachsen teilten am Dienstag mit, keinen Gästebereich zu öffnen. Damit komme man »der ausdrücklichen Bitte unserer Gäste von Besiktas Istanbul nach«, so der Klub vor der als »Sicherheitsspiel« eingestuften Begegnung. Besiktas spielt seit den schweren Krawallen am Rande des Europa-League-Viertelfinals der Vorsaison bei Olympique Lyon auf Bewährung der Europäischen Fußball-Union.

Bei erneuten Randalen droht dem türkischen Meister der Ausschluss für den nächsten Wettbewerb auf europäischer Ebene. Der Verzicht auf das Gästekontingent ist eine vorbeugende Maßnahme aus Angst vor erneuten Ausschreitungen. Die Tickets für die Partie gegen Besiktas konnten nur Anhänger erwerben, die bereits bis Ende Mai im Onlinesystem von RB registriert waren. Zudem wurden die Karten personalisiert verkauft. Einlass ins Stadion wird nur Zuschauern mit Lichtbildausweis gewährt.

Fraglich ist derweil der Einsatz von Dayot Upamecano und Emil Forsberg. Während der französische Jung-Verteidiger am Montag wegen einer Muskelfaserverletzung im Training fehlte, absolvierte der schwedische WM-Fahrer aufgrund einer Bauchmuskelzerrung lediglich ein leichtes Lauftraining. SID/nd

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