Die Zukunft gehört den Singles

In Japan hat ein sozialer Umbruch das Leben alleine zur Normalität gemacht

Fünf Jahre waren wir ein Paar gewesen, mit all den großen Plänen und Träumen, die Verliebte so aushecken. Vielleicht eine Hochzeit, vielleicht Kinder, bestimmt viel Glück. Aber dann, kurz nach unserem Umzug nach Tokio, war es aus. Schon länger lag diese Trennung in der Luft, doch nur als Schreckensbild, das uns den Himmel, den wir uns als Zukunft malten, umso begehrenswerter machte. Entsprechend hart fühlte sich der Aufprall auf dem Boden der Realität an. Da schien es erst kein Trost zu wissen, dass ich nun zu diesen einsamen Hunden gehörte, wie sie hier manchmal genannt werden, die durch die Stadt streunen und vielleicht gar nicht wissen, wonach sie suchen. Von denen man nur ahnen konnte: Ein trostloses Leben mussten die führen.

Weltweit berichten Zeitungen, Magazine und TV-Dokus seit Jahren von diesem Trend, der sich da am anderen Ende der Welt abspielt, fast immer im selben Ton: Tokio, die Stadt der Singles. In der größten Stad...


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